AKN übernimmt Gleistrasse von der SEEHAFEN KIEL
Kaltenkirchen/Kiel, 23. Januar 2014. Mit Beginn des Jahres 2014 hat die Kaltenkirchener AKN Eisenbahn AG (AKN) im Rahmen eines langjährigen Vertrages einen Teil der Eisenbahninfrastruktur der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG (Seehafen) übernommen: Ab sofort ist die AKN für die Instandhaltung der Gleisanlagen und Haltepunkte sowie die Abwicklung des Betriebes auf der so genannten Schwentinebahn auf dem Abschnitt Kiel-Gaarden bis Kiel-Oppendorf verantwortlich. Die mittlerweile rund 130 Jahre alte AKN, die Personennahverkehr im südlichen Schleswig-Holstein von und nach Hamburg z. B. von Neumünster nach Eidelstedt betreibt, verfügt bereits über langjährige Erfahrung als Eisenbahninfrastrukturunternehmen: Die Züge des alt eingesessenen schleswig-holsteinischen Bahnunternehmens fahren auf AKN-eigener Infrastruktur.
Auf der Schwentinebahn verkehren u.a. die Güterzüge zum Kieler Ostuferhafen sowie zum Gemeinschaftskraftwerk und seit September 2013 einmal täglich ein Regionalzug der DB Regio AG vom Kieler Hauptbahnhof zum Haltepunkt "Schulen am Langsee". Mit den Güterzügen werden auf der Schwentinebahn sowohl Überseekohle, Forstprodukte als auch Altmetalle transportiert. Kerngeschäft ist der umweltfreundliche Weitertransport von im Hafen umgeschlagenen Containern und Trailern auf der Schiene. Der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff gewinnt für den Hafen immer stärker an Bedeutung und wird am 3. Februar durch eine zusätzliche Güterzugverbindung von Kiel-Ostuferhafen nach Duisburg-Ruhrort weiter ausgebaut. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG: "Die Schwentinebahn ist heute und in Zukunft von entscheidender Bedeutung für die Hinterlandanbindung des Kieler Hafens auf der Schiene. Durch die Übertragung der Trasse auf die AKN werden wichtige Investitionen auf den Weg gebracht, die sowohl dem Güterverkehr als auch dem Schienenpersonennahverkehr zu Gute kommen."
Angestoßen wurde die Übernahme der Strecke durch das Land Schleswig-Holstein, vertreten durch die LVS Schleswig-Holstein Landesweite Verkehrsservicegesellschaft mbH, die den Nahverkehr auf der Schiene im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Technologie und Arbeit landesweit koordiniert. Die Übernahme dient der Vorbereitung auf die Ertüchtigung der Eisenbahnstrecke Kiel – Schönberger Strand, auf der der Personennahverkehr wieder aufgenommen werden soll. Sowohl mit den Vorplanungen hierfür als auch für die weiteren Vorplanungen der Gesamtstrecke selbst wurde die AKN ebenfalls beauftragt. Mit der Übernahme der Strecke und in Vorbereitung auf die Ertüchtigung gehen einige technische Neuerungen einher: So wird die Strecke bspw. ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) erhalten, damit einhergehend eine neue Signaltechnik in Oppendorf sowie eine neue Sicherungstechnik der Bahnübergänge als Lichtzeichenanlagen mit Halbschranken. Die LVS plant zudem – vorausblickend auf die Gesamtstrecke bis Schönberger Strand – mit Ellerbek und Oppendorf zwei neue Haltepunkte einzurichten. Betriebsaufnahme auf der Strecke Kiel – Schönberger Strand ist für das Jahr 2016 geplant; es werden dort Züge der DB Regio AG fahren.